Silbersattel DVD Review

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Rezension der Koch Media Veröffentlichung von Silbersattel, erschienen als Teil der Italowestern Collection.

Der Film

Roy Blood (Gemma) ist ein umherziehender Revolverheld mit einem silbernen Sattel, seit er als Kind den Mörder seines Vaters niedergeschossen hatte. Als er über den Leichenfledderer Snake (Lewis) stolpert, schlittert er seltsamerweise in eine Kindesentführung, die man versucht, ihm anzuhängen. Der kleine Neffe des lange verstorbenen Barret Senior, der prinzipiell für den Tod von Silbersattels Vater ist, wird von Barrets krankem Bruder als Köder benutzt, um die Mexikaner um den Banditen Garrincho (Sambrell), seinen Vormann und Verwalter Thomas (Manni) und unverbesserliche Weltverbesserer wie Silbersattel gegeneinander auszuspielen. Es kommt dazu, dass Roy den kleinen rettet, der sich als recht smarten Jungen entpuppt mit dem sich Roy am Ende sogar anfreundet, weil er ihm so etwas wie eine Vaterfigur wird. Die Barrets, allen voran die Schwester des kleinen (Monreale) und Thomas, sitzen nun also Silbersattel und Snake auf den Fersen, doch Snakes Rolle in dem Ganzen ist auch etwas fragwürdig. Roy dringt in die Barret Hacienda ein und schafft es, die Schwester für seine Seite zu gewinnen, und so arbeitet er daran, das Komplott aufzudecken, und den kleinen Jungen zu beschützen, der am Ende dann doch noch in die Fänge der grausamen Banditen gelangt....

Kritik: Glücklicherweise hatte ich Silbersattel vorher noch nie gesehen, so kam die Qualität des Films angenehm überraschend. Auf den ersten Blick fand ich konnte man dem Film ansehen dass er von Fulci ist. Die Farbgebung, die Ausstattung und die Charaktere, sehr eindeutig. Auf den zweiten Blick fällt einem auf wie Spät dieser Film gemacht wurde, schon fast in den 80ern eigentlich, auch das sieht man, nicht nur am alter mancher Kulissen sondern auch in der Qualität der Ausstattung und der Aufnahmetechnik. Sollte man den Film deshalb als Spät-Italo bezeichnen? Nun er fühlt sich etwas so an, aber mal zum Wesentlichen. Silbersattel überzeugt mit sehr guten Schauspielern, bekannten und gut gefilmten Almeria Schauplätzen, nett choreographierten Action Szenen, einer interessanten Story und einer guten Dosis Gefühl. Die Musik schwankt zwischen sehr gut (Bixio etc) und deplaziert (der Titelsong zB.). Was den Film hervorhebt, mitunter auch aus den oben genannten zwei Gründen, ist die gute Machart. Man sieht dem Film einfach einen ganz soliden Produktionswert an und die Regiekunst von Fulci, hier ist nix zu sehen von so manchen Sparmaßnahmen so vieler andere Italowestern. Die Ausstattung sieht überzeugend aus (wenn auch etwas unrealistisch zum Teil, wir sind schließlich im Wild West Texas, nicht auf einer Modenschau in New Orleans), die Schießereien machen einen realistischen Eindruck und das Drehbuch sitzt. Insgesamt ein sehr guter Italowestern, ich bin froh den endlich gesehen zu haben.

Die DVD

Zur Beurteilung dieser DVD standen uns Verpackung und Klappentext nicht zur Verfügung.

Das Bild präsentiert Koch in sattem Breitbild, mit guten Farben und Kontrast sowie relativ makellos. Zwar sind manche Momente etwas blass, aber das ist auch etwas Fulci-haftes. Etwas Körnigkeit ist Normal. Gegen Ende zum Abspann fällt die Qualität kurz rapide ab, aber da ist der Film auch schon um. Der deutsche Ton klingt recht gut, das einzige was negativ auffällt sind zum Teil die etwas seltsam klingenden Geräusche, da hat man wohl das höchstmögliche aus dem Material herausgeholt. Schritte hören sich da zum Teil etwas unreal an. Koch bietet auch noch Englischen und Italienischen Ton. Die Menügestaltung, wie seit langer Zeit üblich, ist sehr gut gelungen, ich finde auch die wird langsam immer besser. In Sachen Extras liegt der restaurierte italienische Trailer vor zum einen. Die Dokumentation "Back in the Saddle: Ridin on seven notes" ist ein Interview mit Fabio Frizzi, ca 22 Minuten lang. Frizzi redet etwas über den Film, die Zusammenarbeit mit Fulci und den Schauspielern und die Musik. Sehr interessant die Kommentare zum Titelsong auch, der am Anfang der Entwicklung dieses Soundtracks stand. Ich finde es interessant mal auch einen Komponisten zu Wort kommen zu lassen, schließlich macht die Musik ja einen Großteil des Italowestern Genres zu dem was es ist. Sehr interessant der Mann. "A Lifetime of Editing" schließlich ist eine Dokumentation mit Bruno Micheli, dem fast legendären Editor von Fulci. Schon etwas älter der Mann, und nicht so energetisch wie Frizzi, aber das ganze ist dennoch sehr informativ, vor allem weil man oft vergisst mit welchen technischen Möglichkeiten man damals auskommen musste, heute kann ja jeder am Laptop einen Film schneiden. Auch dieses Intervie dauert so um die 18 Minuten. Beide Interviews sind selbstverständlich auf Italienisch mit Deutschen Untertiteln, zum Leidwesen unserer internationalen Freunde ohne englische Untertitel. Zum Abrunden gibts noch den deutschen Vorspann, in grausamer Qualität allerdings, und die übliche Bildergalerie mit Werbematerial.

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Urteil

Silbersattel ist definitiv ein guter Vertreter des Genres. Dieses, für Italowestern Verhältnisse, späte Werk Fulcis besticht mit gutem Produktionswert, guten Schauspielern und einer angenehmen Atmosphäre, welche das solide Drehbuch gut zum Leben erwecken. Koch Media liefert wieder einmal Referenzmaterial ab für Italowestern Veröffentlichungen. Am Bild gibts nichts auszusetzen und auch der Ton hat - von Kleinigkeiten abgesehen - wohl selten besser geklungen. Interessante Extras (leider ohne Englische Untertiteloptionen) sowie zwei zusätzliche Sprachoptionen runden das Paket ab. Klare Kaufempfehlung!

--Sebastian 10:42, 22 March 2009 (UTC)

Diese DVD wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt.

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