Spiel mir das Lied vom Tod Collector's Edition DVD Review

From The Spaghetti Western Database
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DER FILM

Es war ein mal im Wilden Westen.... Frank ist ein übler Gangster, der sich auf die seite der gut Zahlenden Eisenbahner geschlagen hat. Zusammen mit seinen üblen Ganoven schüchtert er Landbesitzer ein, die nicht an die Eisenbahn verkaufen wollen, die unaufhaltsam ihren Weg richtung Californien nimmt. Brett McBain ist ein Farmer, der mitten in der à–de an einem Wasserloch zusammen mit Söhnen und Tochter ein Essen vorbereitet, für die Rückkehr der Mutter der Kinder - Jill McBain. Doch McBain gehört zu der Sorte Landbesitzer, die der Eisenbahnchef Morton lieber aus dem Weg haben will, deshalb metzelt eine Horde Banditen die Familie nieder, und die ankommende Jill findet nur eine Trauergemeinschaft wieder statt eines willkommens-essens. Noch jemand kommt ins Spiel: Ein geheimnisvoller Fremder mit einer Mundharmonika scheint mit bizarrer Ruhe zwischen den Banditen aufzuräumen. Und da wäre noch der entflohne Revolver-Gangster Cheyenne. Alles dreht sich letztendendes um die Farm, die nun Jill McBain gehört. Frank's Banditen, bezahlt von Morton, sind darauf aus, sich das Grundstück mit Gewalt anzueignen. Cheyenne hingegen freundet sich genauso mit Jill an, wie Harmonica, der sich als eine Art großer Bruder als Beschützer herausstellt. Die Lage spitzt sich zu. Denn keiner weiss so recht, was an McBain's Sturheit dran war. Irgend einen Grund musste er ja haben, sich so gegen einen Verkauf zu wehren. Und tatsächlich, der alte McBain hatte große Pläne. Während sich die Schienen unaufhaltsam, von geplagten Arbeiterhänden getrieben, richtung Westen quälen, scheinen sich die Karten für Frank zu wenden. Eine Intrige jagd die andere, und plà¶tzlich ist es Harmonica selbst, der Frank des öfteren den Weg frei schiesst. Nebenbei entsteht zwischen Cheyenne und Harmonica so etwas wie eine professionelle Freundschaft. Doch Harmonica's Ziel ist ein ganz anderes.... Auch als er bei einer Versteigerung dann Jill's Grundstück "gewinnt", scheint dies nicht der Grund gewesen zu sein, dass er Frank so lange "beschützt" hat. Und während noch Cheyenne und Jill über Harmonica grübeln, stellt sich dieser zum Duell mit Frank... und in einer brutaln Rückblende erfährt der Zuschauer, was war..... "once upon a time" im wilden Westen.


ZUM FILM

Es ist sehr schwierig, etwas objektiv zu beurteilen, das man subjektiv anhimmelt. So auch hier. ONCE UPON A TIME IN THE WEST ist pures Cinema, ein Film der mittreisst, der schön ist, genial gemacht, toller Soundtrack und so weiter und so fort. Ich werde jetzt etwas weiter ausholen um all dies dem Leser etwas näher zu bringen. Ich bin mir sicher es gibt viel zu viele, die diesen Film nicht kennen, was absolut schade ist.

Der amerikanische Western war damals geprägt von den Altmeistern John Ford und Howard Hawks. Was anfangs der Pionierwestern war, entwickelte sich mehr und mehr zum abgedroschenen Klisché-Film, was auch der Grund war, dass man irgendwann übersättigt war von Western. Es gab aber immer wieder viel genug ausgezeichnete Western, die so erfolgreich waren, dass immer mehr Leute immer wieder versucht haben, diese Erfolge zu kopieren. Später kam dann ein anderer Wind: Der Italo-Western bzw der sogenannte Spaghetti-Western. Western aus Italien und Europa waren von Anfang an sehr erfolgreich, vor allem weil sie so anders waren, und meist das Gegenteil von dem darstellten, was die alten US Klassiker enthielten. All der Patriotismus, die Glorifizierung und die Clichés waren im Italo-Western der Gewalt, dem Realismus und dem Style gewichen. Allen voran: Sergio Leone, der Grande Maestro, der damals mit seiner "Dollars-Trilogie" riesen Erfolg hatte. "Für eine Hand voll Dollar", "für ein paar dollar mehr" und "zwei glorreiche Halunken (bzw The Good, The Bad and the Ugly)" waren die erfolgreichsten und bekanntesten Italowestern. Als Leone jedoch in den 60ern in die USA gehen wollte um "Es war einmal in Amerika" zu machen, erwarteten die Leute von ihm wieder einen Western, und er solle doch noch einen Westenr machen, dann würde man ihn einen anderen Film machen lassen. So machte sich Leone ans Werk, einen Western zu schaffen, der alles in den Schatten stellen sollte: C'era una volta il west (Once Upon a Time in the West), deutscher Titel: Spiel mir das Lied vom Tod. Zusammen mit Bernardo Bertolucci und Dario Argento (sowie anderen) machte er sich ans Werk, diesen Film zu schaffen. Das Projekt wurde immer umfangreicher. Leone konnte ausserdem Stars wie Henry Fonda und Claudia Cardinale um sich scharen. Das Budget war mehr als ausreichend, so konnte er nicht nur in Italien und Spanien, sondern auch in Arizona drehen. Heraus kam ein überlanges Epos, dass damals in den USA sehr schlechte Kritiken bekam, und gleich mal um 20 minuten gekürzt wurde. Er kam einfach nicht gut an. Zur selben Zeit jedoch war er in Europa extrem Erfolgreich und lief mancherorts sogar 2 Jahre im Kino.

Heute denkt man als Filmhistoriker, Filmfan oder Leone-Jünger mit Schmerzen an diese Zeit zurück. Wie konnte so ein Meisterwerk damals so geringen Anhang finden? Heute ist der Film digital restauriert, ungekürzt und in seiner vollen Pracht auf DVD zu bewundern. Schade dass Sergio Leone das nicht mehr miterleben kann.

OUATITW ist ein epischer Western, angesiedelt in der Eisenbahn-à„ra. Ein abgesang auf den Klassischen Western. Zugleich Homage und Kritik an seinen Vorbildern. SMDLVT/OUATITW ist Leone's Epos. Alles stimmt hier. Die Musik von Ennio Morricone ist absolut traumhaft schön, ein Meisterwerk für sich. Die Filmarbeit an sich ist hervorragend. Der Leone-Mix aus Close-Ups und Weitwinkel Aufnahmen. Das Pacing des Filmes excellent, die Story gut durchdacht, die Charaktere Einzigartig. Und die Schauspieler Klasse. Charly Bronson als mysteriöser Harmonica. Henry Fonda als eiskalter Gangster. Jason Robards als charmanter Revolverheld, und die göttlich schöne Claudia Cardinale als selbstbewusste Witwe Jill McBain. Ich könnte jetzt stundenland so weiter machen, was an diesem Film so toll ist, aber letztendlich läuft es auf folgendes hinaus: ansehen und sich in den Film verlieben. OUATITW hat mich in seinen Bann gezogen, mir gehen die Bilder nicht mehr aus dem Kopf, der Soundtrack spielt in meinen Ohren und und kanns kaum erwarten, die DVD wieder in den Player zu schieben und abzutauchen in Leone's visionen vom Wilden Westen. Trauriges Detail am Rande: Bronson, Robards, Fonda und Leone selbst weilen heute leider nicht mehr unter uns.

DIE DVD

Dieses wunderschöne Digipak (hierzulande natürlich mit deutschen Filmzitaten und mit "Spiel mir das Lied vom Tod" anstatt "Once Upon a Time in the West" aufm Cover) enthält die 2 Scheiben und ein Booklet mit Infos zum Film (sehr interessant). Wer mehr Geld übrig hat und ein wahrer Sammler ist, kann nochmal ein paar Euro drauflegen und kauft sich die limitierte Holzbox inklusive Mundharmonika und Soundtrack. Mittlerweile ist die 2-DVD Edition etwas schwieriger zu bekommen, eine DVD ohne Bonus-Disc ist besser verfügbar.

BILD

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Mit einem Wort: WOW. Sowas haben sie noch nicht gesehen. Dass ein solch alter Film so traumhaft aussehen kann, beweisen die Restauration Jungs von Paramount hier. Zwar hätte man in Sachen Bitrate hier beim Bild noch etwas auf die Vollen gehen können, aber dennoch überwältigt dieser Transfer. Die Farben blà¼hen gerade so, der Kontrast ist Traumhaft, jede Hautfalte der Schauspieler ist sichtbar. Keine Kratzer, Artefakte oder Ungereimtheiten. Ledlglich ein minimaler Schleier ist sichtbar. So muss Restauration aussehen. Einfach ein Traum. Da möchte man seinen TV küssen!

Bildformat: Natürlich wunderschönes 2.35:1 anamorphes (sog "16:9") widescreen; PAL


TON

Wie das Bild, so auch der Ton (ACHTUNG! ICH REDE NICHT VOM DEUTSCHEN TON). Zwar bekommen wir Europäer im Gegensatz zu den Amis nicht den Original Monoton zusätzlich noch auf die Scheibe, aber dafür haben die auch kein Digipak und kein PAL. Also der Ton ist krass. Die Schüsse Donnern durchs Wohnzimmer, das Ambiente ist schön dezent verteilt, die Dialoge gut verständlich, die Musik schön dynamisch, der Bass immer beschäftigt, und kein Rauschen zu hören. Für einen Film diesen Alters einfach fantastisch. Bräuchte man nur noch nen riesigen Fernseher (mein armer Geldbeutel!)

Sprachen:

  • Englisch Dolby Digital 5.1
  • Deutsch, Spanisch, Französisch je Dolby Digital x.0 Mono
  • Untertitel: E, D, FR, ESP, Arab, Bulg, Dän, Fin, GR, Hebr, Holl, Isl, Kroat, Nor, Pol, Port, Rum, Serb, Slov, Schwed, Tschech, Türk, Ung.

EXTRAS

  • Audiokommentar mit Beiträgen von Regisseuren John Carpenter, John Milius und Alex Cox; den Filmhistorikern Sir Christopher Frayling und Dr Sheldon Hall. Ausserdem Beiträge von Schauspielern und Crewmitgliedern. Also ein Zusammengestellter, sehr vielseitiger Audiokommentar. (optionale Untertitel in: E, D, FR, ESP)
  • Original Kinotrailer (USA)

Dokumentationen: Eine Oper der Gewalt; The Wages of Sin; Something to do with Death. Enthält Exlusive Interviews mit Claudia Cardinale, Gabriele Ferzetti, Bernardo Bertolucci und DOP Tonino Delli Colli. Ausserdem ältere Interviews mit Sergio Leone und Henry Fonda (beide Leben ja nicht mehr), sowie den Regisseuren und Kritikern die auch im Audiokommentar mitgewirkt haben. Hier die 3 Dokus, die eigenlich eine 3-teilige sind, im Detail:

  • An Opera of Violence: Diese fast 30-minütige Dokumentation beschäftigt sich damit, wie Leone zum Film kam, wie das Script entstand, wie man auf die Schauspieler kam, und wo die Ideen herkamen. Mit Interviews der oben genannten Personen. Eine sehr interessante Dokumentation für Leone Fans. Mit einigen Filmausschnitten die das erzählte belegen.
  • The Wages of Sin: Diese 20-minütige Dokumentation beschäftigt sich mehr mit dem Dreh selbst. Wo gedreht wurde, wie gedreht wurde. Die Sonderheiten, etc. Und Leone's Style und Arbeitsweise wird speziell begutachtet sowie spezielle Szenen analysiert.
  • Something to do with Death: Diese abschliessende 19-minütige Dokumentation beschäftigt sich etwas mit dem Schicksal des Films, mit seinem Erfolg, mit den verschiedenen Fassungen, sowie mit den Auswirkungen des Films und seinem Ruf.
  • Die Eisenbahn - Revolution des Westens. Ein Featurette über die Eisenbahn im Wilden Westen. Dieses 6-minütige Filmchen erzählt vom Einfluss der Eisenbahn auf den Wilden Westen, das Kino und auf Amerika. Recht interessant aber weniger relevant.
  • Locations damals und heute. Eine Fotogalerie die den Zuschauer zu den Schauplätzen führt und sie mit dem Film vergleicht. Noch heute kann man diese Stätten besichtigen, manche Bauten stehen noch heute (zB das Farmhaus oder teile des Torbogens mit der Glocke). Da die selben Kamerapostitionen gewählt wurden ist dies eine sehr flà¼ssige und interessante Doku. Dauert 5 Minuten.
  • Produktions Fotogalerie. Diese Diavorführung von ca 70 Schwarzweiß Aufnahmen vom Dreh und vom Film sind mit Musik unterlegt und sehr schön anzusehen. Tolle Aufnahmen sind da dabei, auch welche von der entfernten Szene wo Harmonica vom Sherriff verprügelt wird (wird in der Dokumentation erwähnt wie das gekommen ist)
  • Darstellerprofile: Fonda, Bronson, Cardinale, Robards, Ferzetti. Informative Kurzbiografien als Recherche-Start.
  • Verstecktes Feature: DVD Trailer zu ONCE UPON A TIME IN THE WEST. Irgendwie wie ein Rockmusik-Video, sehr schnell und Spaßig. Netter Trailer. (Hauptmenü Disc 1; einmal nach oben, bestätigen)
  • BOOKLET mit vielen Infos zum Film; im Digipak.
  • Limitierte Holzbox (Kostet ca 35 Euro) enthält AUSSERDEM: Mundharmonika im Lederetui; Soundtrack CD.


FAZIT

Der ungelogen beste Western aller Zeiten. Ein cineastisches Bombastwerk von Maestro Leone, dass jeden Filmfan begeistert. Wer diesem Film nix abgewinnen kann, ist entweder ein Western-Hasser, oder hat keinen Schimmer von Kino. Die DVD ist eine Leistung für sich. Geniales Bild, toller Sound, und eine Menge interessanter Extras (mit jeder Menge Untertiteln!). Das ganze in einem schmucken Digipak. Jeden Cent ist es wert. Ich hoffe mein Enthusiasmus bewegt den einen oder anderen dazu, sich dieses Stück Kinogeschichte auch noch zuzulegen. Am besten man stellt diese DVD auf einen kleinen Sergion Leone Altar, um den GRANDE MAESTRO der Filmgeschichte zu ehren.

--Sebastian 19:10, 11 Oct 2005 (CEST)


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