Blaue Bohnen für ein Halleluja - DVD Review

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Die DVD wurde in Deutschland von KSM veröffentlicht. (Region 2) | Filmseite

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Der Italowestern wurde immer wieder gerne mit anderen Genres kombiniert, wie z.B. dem Horrorfilm (Satan der Rache) oder dem Giallo (1000 Dollar Kopfgeld). In diese Kategorie fällt auch Ferdinando Baldis Little Rita nel west, der eine Mischung aus Italowestern und Musical zu sein versucht. Die Handlung ist schnell erzählt: Die kleine Revolverheldin Rita (Rita Pavone) zieht umher, um den verschiedensten Leuten ihr Geld abzuknöpfen, dieses gemeinsam mit Indianern in einer Berghöhle zusammenzutragen und anschließend den Berg in die Luft zu jagen. Auf diese Weise hofft sie, die Welt von allem Übel, den das Geld anrichtet, zu befreien.

„Blaue Bohnen für ein Halleluja“ hat einige Schwächen: Die (ohnehin schon unspektakuläre) Geschichte wird in die Länge gezogen, um eine Spieldauer von 100 Minuten zu erreichen, die Tanzeinlagen wirken stellenweise unfreiwillig komisch und Pavones Stimme wird nicht jedermanns Sache sein. Und trotzdem hatte ich sehr viel Spaß dabei, diesen Film anzusehen. Das mag zum einen an der feinen Besetzung liegen: Neben der herzigen Rita Pavone sind in den Nebenrollen Terence Hill und Fernando Sancho zu sehen, Gordon Mitchell darf einen mit Golfschläger herumlaufenden Indianerhäuptling (!) spielen. Gleichzeitig baut Baldi in seinem Film lauter Referenzen an den Italowestern ein: Rita trägt eine kugelsichere Weste wie einst Clint Eastwood in Für eine Handvoll Dollar, in der Mitte des Films treffen wir auf Django, der einen Sarg hinter sich herzieht. Für die Kamera zeigt sich Enzo Barboni, der später die Klamaukwestern-Ära einleiten sollte, verantwortlich, Robby Poitevin liefert einen netten Score mit einem großartigen Titellied ab.

Nicht jeder wird mit Little Rita nel west etwas anfangen können. Der Film zieht sich etwas in die Länge und die Gesangseinlagen werden wahrscheinlich viele Italowestern-Fans abschrecken. Wer jedoch Lust auf etwas Ungewöhnliches hat, soll sich nicht scheuen, sich diesen Streifen einmal anzusehen.

Die DVD

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Es sieht so aus, als ob KSM beim Bild hervorragendes Ausgangsmaterial hatte. Die Farben wirken natürlich, das Bild ist frei von Verunreinigungen und der Kontrast stimmt. Sogar anamorph ist der Transfer. Das Problem ist aber die Kompression: KSM hat nämlich DVDs mit 4,7 GB Speicher verwendet, was nur halb so viel ist, wie bei den normalerweise verwendeten DVD-9. Das führt zu einer recht starken Unschärfe während des Films. Dennoch ist die Bildqualität mehr als in Ordnung.

Der Ton ist nur auf Deutsch in Mono 2.0 vorhanden und auch hier gibt es nur wenig auszusetzen. Die Dialoge sind alle klar verständlich und das Rauschen hält sich in Grenzen. Die Gesangseinlagen wurden auf Italienisch belassen.

Untertitel oder Extras gibt es keine.

Fazit

Auch wenn die DVD auf Extras oder alternative Tonspuren verzichtet, ist der Preis von ca. 3€ mehr als in Ordnung. Wer Lust auf dieses ungewöhnliche "Italowestern-Musical" hat, kann ohne Bedenken zugreifen.

--Alexander Fischer 16:30, 7 October 2010 (UTC)

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