Der Tod Sagt Amen DVD Review

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Rezension der Koch Media Veröffentlichung von Der Tod Sagt Amen, erschienen als Teil der Italowestern Collection.

Der Film

Arizona (Steffen) und sein Säufer-Kumpel lassen sich mehr oder weniger widerwillig darauf ein, einen Haufen Unruhestifter zur Strecke zu bringen. Arizona ist ein raffinierte Revolverheld, aber nicht gerade ein motivierter Held der Unterdrückten. Sein Widersacher in der Angelegenheit (Aldo Sambrell) ist außerdem nicht nur recht mächtig, sondern auch noch im Vorteil, da die Bewohner der Stadt, und damit auch der Sheriff und seine Konsorten, nicht gerade zu gut mit der Guten Seite, dem Gesetz bzw der Moral, kooperieren. Und so landet Arizona durchaus schon im Knast, weil er von anderen angeschwärzt wird. Durch einen Trick aber vorm Galgen gerettet, und diesmal auch stinksauer, ziehen er und sein Kumpel einen Plan auf, die Bande zur Strecke zu bringen. Verkompliziert wird das ganze durch ein Kidnapping, einen Gangster der für beide Seiten spielt, und der Tochter des reichen Auftraggebers von Arizona, die sich an den Gangsterboss vergeben hat. Doch Arizona hat Tricks auf Lager, denen die Banditen nicht viel mehr entgegenzusetzen haben als stumpfe Gewalt, und am Ende siegt bekanntlich der mit Köpfchen.

Kritik: Der Tod Sagt Amen hat mich persönlich enttauscht. Klar, Steffen hat gewissen Qualitäten, und der Film ist auch sicherlich gut gemacht, von der Kamera bis zu den Action Sequenzen. Jedoch leidet der Film unter der locker-leichten Art, die zu diesem Zeitpunkt schon das Genre quälte. Fröhliche Musik, lustige Dialoge, unbekuemmertes Geballer ohne Tote und grüne Wiesen statt karger Wüsten. Der Film ist zwar an einigen Stellen enorm brutal, aber das steht sehr im Kontrast zum Rest des Films und ich verwette alles um zu sagen, dass diese Szenen wohl in vielen Fassungen gar nicht vorkamen, sie lassen den Film unbalanciert aussehen. Auf der Guten Seite jedoch hat man es mit einer tollen Besetzung zu tun, einer ganz witzigen Story, hübschen Frauen und originellen Ideen. Den Film auf italienisch mit Untertiteln anzusehen macht ihn wohl auch noch ein bisschen besser, so dass man unterm Strich sagen kann, der Film stellt gewissen Unterhaltungswert dar, wird aber unter Freunden harter Italowestern der frühen Phase des Genres keine wahren Freunde finden.

Die DVD

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Das Bild kann über weite Strecken überzeugen, obwohl die Farben an vielen Stellen blasser sind und das Bild etwas weniger Schärfe bietet, man muss jedoch sagen dass generell die Filme dieser Zeit farblich weicher aussehen als die etwas raueren Filme in den 60ern, was durchaus inhaltliche Bezüge hat, kann man annehmen. Das Bild ist relativ frei von sichtbaren Alterserscheinungen und kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Der Ton schließt sich daran an, eigentlich wenig hörbare Störgerausche, ausreichend Dynamik und kräftige Sounds. Die Italienische Spur ist relativ identisch was die Qualität anbelangt. Man muss dazu sagen, dass die deutsche Synchronisation etwas freizügig übersetzt, die Untertitel und die Italienische Spur sind etwas weniger mit Klamauk behaftet. Die Ausstattung ist passabel, zwei Interviews und der Trailer zieren die Scheibe, zusammen mit der von Koch gewohnten Bildergallerie. Der in einer Nebenrolle besetzte van Husen stand Koch wohl zu einem längeren Interview zur Verfügung, eine sicherlich wertvolle Dreingabe zu einer ansonsten gewohnt nett aufgemachten DVD, die kaum Wünsche offen lässt.

  • Restauriert und ungekürzt; 87min Laufzeit
  • Bild: 2.35:1 anamorphic widescreen, PAL
  • Ton: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Italienisch
  • Untertitel: Englisch und Deutsch, Deutsche Untertitel bei restaurierten Szenen (Italienisch)

Extras:

  • Interview mit Sergio Martino (12min). Nicht übermässig interessant, aber doch ein netter Einblick in die Ansichten des durch Gialli bekannten Regisseurs.
  • Interview mit Dan van Husen (25min). Ein längeres Interview, in dem der bekannte Darsteller viele persönliche Geschichten auspackt und damit einen sehr persönlichen Einblick in die damalige Zeit gibt. Nur Deutsch, keine UT.
  • Deutscher Kinotrailer; Bildergalerie

Urteil

Wohl um Töte Amigo etwas zu balancieren, veröffentlicht Koch Media mit Der Tod Sagt Amen einen mittelmäßigen halb-ernsten Italowestern gleich im Anschluss. àœber Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, und so belasse ich es bei der Meinung, dass der Film nun mal zu dem Sub-Genre etwas heiterer 70er Italowestern gehört, bei denen bei Schießereien kaum mehr Menschen sterben und die Dialoge sehr nahe an Klamauk rankommen. Man kann bestimmt unterstellen dass die teils krassen Gewaltszenen wohl damals im Kino mit gutem Grund nicht zu sehen waren, sie passen nicht zum Rest. Insgesamt handelt es sich aber um einen ganz unterhaltsamen und gut erzählten Italowestern. Koch Media präsentiert Ihn mit einer gut aufgemachten DVD, die mit guter Tonqualität und mehr als passabler Bildqualität glänzt. Eine gute Dosis Interviews runden das ganze Paket ab. Bleibt nichts übrig als eine Kaufempfehlung auszusprechen, unter Vorbehalt dass der Film natürlich in einer kleineren Liga spielt, und wohl nicht jedem Fan zuspricht. Dem Ziel, weniger unveröffentlichte Italowestern zu haben, kommen wir damit aber auf jeden Fall näher.

--Sebastian 18:54, 28 October 2007 (CET)


Mit freundlicher Unterstützung von Koch Media.

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