Sabata kehrt zurück BluRay Rezension

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Rezension der Explosive Media BluRay Veröffentlichung von Sabata kehrt zurück.


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Der Film

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Der eiskalte Revolverheld Sabata ist wieder voll da. Seine Schießkünste stellt er zunächst in harmloser Umgebung unter Beweis: Er verdingt sich als Artist in einem Wanderzirkus. Als das Varietee in einer texanischen Kleinstadt Einzug hält, stößt er auf einen Mann, der ihn früher einmal um 5000 Dollar gebracht hat. Jetzt kann er sein Können effektiver zum Einsatz bringen: Sabata fordert Rache - und sein Geld zurück. Gleichzeitig kann er auch noch ein anderes Problem lösen: Die Stadt von dem korrupten McIntrock befreien, der die Bürger mit unmäßig hohen Steuern knechtet, um sich das Geld in die eigene Tasche zu stecken. Ganz selbstlos verfährt Sabata dabei jedoch nicht: Es wäre nicht der durchtriebene Antiheld, wenn am Ende nicht noch etwas für ihn selbst rausspringen würde... (Explosive Media)

Scharfschütze Sabata kommt als Teil eines Zirkuses in das Städtchen Hobsonville. Dort trifft er einen alten Bekannten, der ihn über die Lage vor Ort aufklärt: Der irischstämmige Landbaron Joe McIntock knöpft den Einwohnern drastisch hohe Steuergelder ab, mit denen er angeblich Verbesserungen zugunsten des Gemeinwohls finanzieren will. In Wirklichkeit wartet er jedoch nur, bis er genug Geld angehäuft hat, um sich im richtigen Moment aus dem Staub zu machen. Natürlich will Sabata da nicht tatenlos zusehen.


Kurzkritik:
È tornato Sabata... hai chiuso un'altra volta beginnt mit einer wunderbar seltsamen Szene: Lee Van Cleef erledigt, unter gespenstisch roter und grüner Ausleuchtung, mehrere Gegner in einer Scheune, wobei das Geschehen von einer Art Schiedsgericht verfolgt wird. Was geht da vor sich? Ist aus Sabata ein Henker des Staates geworden? Als auch sein letzter Kontrahent zu Boden geht, öffnet sich das Scheunentor, Clowns stürmen in die "Arena", und... dem Zuschauer wird klar, daß er eine Zirkusnummer miterlebt hat. Die postmodernen Aspekte des Genres wurden noch nie in einer so doppelt gefärbten Weise ausgedrückt. Wäre doch nur auch der Rest des Films so witzig und clever inszeniert worden.

Der erste Sabata war reich an Gimmicks, ein rasanter Spaß, der sich nicht allzu ernst nahm, trotzdem nicht in Slapstick abdriftete und noch immer mit einer ordentlichen Brise von Gewalt gewürzt wurde. Der zweite Sabata, mit Brunner anstatt Van Cleef, war ein geradliniger Action-Film. Zu der Zeit, als Sabata kehrt zurück in Produktion ging, hatte der Comedy-Western bereits den Markt befallen und man merkt diesem dritten Teil deutlich an, daß er nicht so richtig weiß in welche Richtung er gehen sollte. Hier wird versucht, sowohl Van Cleef, als auch den von ihm gespielten Charakter zu mythologisieren, worauf der nette Titelsong schließen läßt: "If you wanna get money, if you wanna get rich. If you want a good life, you gotta be a sonnova ... Pom pom pom, pom pom ... Sa-baaaha-ta, fastest gun in the West, nine-fingered men, four-barreled derringer." Gleichzeitig wird allerdings auch mit einem distinkten Charaktermerkmal der Figur gebrochen. Der schwarz gekleidete, beinahe spektrale Revolverheld der Parolini Filme - ob er nun Sartana, Indio Black oder Sabata genannt wurde - stellte immer einen a-sexuellen Charakter dar, der an nichts anderem außer Geld interessiert ist (deswegen wurde immer einer seiner Mitstreiter als Womanizer gekennzeichnet). Hier flirtet Sabata ausgiebig mit einer frisch in der Stadt angekommenen Prostituierten, einer Torte mit Herz (und einem üppigen Busen), von der wunderschönen Annabella Incontrera gespielt. Die Prämisse ist in etwa die gleiche wie bei Teil eins: Sabata kommt in eine Stadt in Texas und stößt dort auf einen Fall von Korruption und Erpressung, in den ein lokaler Würdenträger und (in diesem Fall) ein Clan irischer Einwanderer involviert ist. Wie üblich, versucht er, mit der Hilfe von ein paar exzentrischen Helfern, drei von ihnen Mitglieder des Zirkus, die ihn für ihre Wild-West-Attraktion eingestellt haben, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Das klingt doch alles sehr nach Sabata ... eigentlich prima ... doch man bekommt schnell den Eindruck, daß ohne fertiges Drehbuch gearbeitet und am Set viel improvisiert wurde. Im ersten Sabata hatte Van Cleef eine Kreuzung aus Colonel Mortimer und James Bond zum besten gegeben, einen Revolverhelden so schnell wie der Blitz, der sich allerlei Zirkustricks bedient. Der Charakter hatte keine Tiefe, nicht einmal einen skizzenhaften Hintergrund, aber das Skript hielt ihn so beschäftigt, sodass es Niemanden kümmerte. In dieser Fortsetzung nimmt die Geschichte erst ab Minute vierzig fahrt auf; bis dahin fühlt sich die Angelegenheit fast buchstäblich wie eine Aneinanderreihung von Zirkusnummern an. Sabata kehrt zurück zeigt wie fragil der Reiz des postmodernen Kinos ist. An und für sich geht ein solcher Film in Ordnung, doch wenn er nicht durch eine starke Narrative oder ausgefeilte Charaktere unterstützt wird, kann er leicht in schiere Albernheit abgleiten.

Der Film wurde unter keinem guten Stern geboren. Lee Van Cleef hatte einen Wohnwagen mit Bad (nicht für sich, sondern für seine Frau, die ihn nach Europa begleitet hatte) gefordert aber seinem Antrag wurde nicht stattgegeben. Parolini hatte ein Auge (oder beide Augen) auf Annabella Incontrera gerichtet und war mehr mit ihr beschäftigt, als mit seinem Film. Nick Jordan (Aldo Canti) - einer der Akrobaten - verursachte eine Menge Ärger am Set. Wenn ihm etwas nicht passte, konnte er am Set von einem Moment zum anderen 'explodieren'. Darüber hinaus scheint dem Film ein vernünftiger Bösewicht und ein würdiger "Freund oder Feind" für Sabata zu fehlen. Neben seinen gefärbten Haaren ist Albertini ein eher farbloser Schurke und Reiner Schöne, obwohl bemüht, scheitert mit der Interpretation seiner Figur. Sein Schauspiel ist einfach zu hyperaktiv; ein entspannterer Stil hätte sich für die Rolle sicherlich besser geeignet; es gibt genug Zirkus, weswegen keine Notwendigkeit für die Akteure besteht den Clown zu spielen.

Sabata kehrt zurück hatte die (natürlich zweifelhafte) Ehre auf Harry & Michael Medveds berüchtigten Liste der fünfzig schlechtesten Filme aller Zeiten (4) zu landen. Ich glaube nicht, dass der Film diese Schmach verdient hat. Okay, er ist nicht gut, die erste Hälfte ist qualvoll, aber es gelingt ihm zurück in die Spur zu finden und die letzten 30 Minuten sind nicht soo schlecht. Die bieten wenigstens ein paar tolle Stunts mit Jordan und Karis (als menschliches Katapult) und eine ziemlich spektakuläre Schießerei, in und um die bekannte Villa Mussolini herum. Eine Genre-Ikone wie Lee Van Cleef nährt zwangsläufig Hoffnungen, und ich denke, es ist (ironischerweise) seiner Gegenwart geschuldet, daß der Film einen schlechten Ruf innehat. Man fragt sich wie und warum ein Film mit Van Cleef so enttäuschen kann!? Aber alles in allem soll hier auch nicht übertrieben werden. Wenn man den Streifen als das annimmt was er ist, nämlich ein übertriebener Spaßfilm, kann man ihm doch noch etwas abgewinnen. (Quelle: Scherpschutter)

Die BluRay

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Das Bild präsentiert sich im Format 16:9 - 2.35:1 und macht einen guten Eindruck. Es ist zwar nicht gestochen scharf, doch ich habe den Film in noch keiner besseren Verfassung gesehen. Bildschäden und Verschmutzugen konnten beinahe vollkommen entfernt werden, Farben und Kontrast gehen auch in Ordnung. Beim Ton stehen gleich vier Sprachoptionen zur Verfügung (Italienisch , Deutsch, Englisch und Spanisch; alle in Dolby Digital 2.0 Mono), die sich allesamt angenehm hören lassen. Auf Wunsch kann man deutsche und englische Untertitel zuschalten. Die Extras sind recht umfangreich ausgefallen und bestehen aus den Original Kinotrailern zu allen drei Sabata Filmen, Lee Van Cleef Western-Trailern, Original Radio-Spots, Location-Vergleich damals und heute, unterschiedlichen Bildergalerien mit diversen Aushangfotosätzen und Postern, zusätzlichem alternativen Covermotiv und einem 4-Seitigen Booklet mit Rainer Schöne Exklusiv-Interview. Außerdem wird die Scheibe in einem Pappschuber ausgeliefert.

Urteil

Explosive Media gelingt mit È tornato Sabata... hai chiuso un'altra volta eine gute Veröffentlichung einer nur mäßigen Fortsetzung der Sabata Reihe. Das Bild ist nicht von allerbester Qualität, macht aber dennoch einen wirklich guten Eindruck. Beim Ton gibt es überhaupt nichts zu meckern, er bietet mit vier Sprachoptionen, die alle gut klingen, sogar mehr als man normalerweise gewohnt ist. Die Extras sind nicht allzu spektakulär ausgefallen aber dafür reichlich vorhanden. Ob es sich lohnt seine Sammlung um Sabata kehrt zurück auf BluRay zu ergänzen, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden aber falsch machen kann man dabei ganz bestimmt nichts.


--Bluntwolf, 17th April 2015 (CEST)


Diese BluRay wurde uns freundlicherweise von Explosive Media zur Verfügung gestellt.


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