Schneller als 1000 Colts DVD Review

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Rezension der Koch Media Veröffentlichung von Schneller als 1000 Colts, erscheint am 5. März 2010 als Teil der Italowestern Collection.

Der Film

Die Stadt Desert Spring wird von Banditen regiert: Sie stechen sämtliche Händler aus, indem sie den Lieferanten vor der Stadt die Waren abnehmen, und verkaufen diese selber zu gewaltigen Preisen. Wer ihnen gefährlich wird, wird durch den bestochenen Sheriff ausgeschaltet. Als ein seltsamer Fremder namens Ray sein Bier nicht bezahlen kann, wird er aus der Stadt vertrieben. Dieser nimmt jedoch mit der Kaufmannstochter Sheila den Kampf gegen die Banditen auf und versucht wieder Frieden in die Stadt zu bringen. Als sämtliche Versuche scheitern, ist er gezwungen seine mysteriöse Kiste zu öffnen, die er hütet, wie einen Schatz…

Kritik

Guido Zurli, ein mir bisher unbekannter Regisseur, lieferte im Jahr 1966 mit „Schneller als 1000 Colts“ sein Debüt im Italowestern-Genre ab. Zwar schreckt der Regisseur nicht vor Gewaltdarstellungen zurück, kombiniert sie jedoch mit einer leichten Prise Humor: der Richter verwechselt bei einem Prozess die Schnapsflasche mit dem Hammer, der Held kann sich nicht duellieren, da er sich keinen Colt leisten kann, und am Ende gibt es noch einen lustigen Zeitsprung. Durch diese komischen Stellen bekommt der Film einen etwas heiteren Flair, eventuell vergleichbar mit dem ersten Ringo-Film. Auch der von George Martin dargestellte Ray ist ein Held der etwas anderen Art: Er kann nicht schießen, reitet auf einem Muli und trägt außer einer geheimnisvollen Kiste nichts bei sich. Dafür kann er Sprüche reißen und mit der Faust austeilen.

Davon abgesehen bietet der Film aber nichts neues. Handlung und einige Elemente (zertrümmerte Finger, Maschinengewehr) erinnern sehr stark an Sergio Corbuccis „Django“, der im selben Jahr in die Kinos kam. Die Bösewichter werden einfach als „böse“ abgestempelt und werden nicht näher beleuchtet, die Musik erfüllt ihren Zweck, bleibt aber nicht länger in Erinnerung und auch die Darsteller vollbringen keine erwähnenswerten Leistungen.

Auch wenn der Film keinen Innovationspreis verdient, schafft er es in seiner kurzen Laufzeit dem Zuschauer durchschnittliche Unterhaltung mit einem lustigem Unterton, einem tollen Gastauftritt von Gordon Mitchell und einem Ende der etwas anderen Art zu bieten.

Die DVD

Mit „Schneller als 1000 Colts“ ist Koch Media am Ende der 25-teiligen Regenbogen-Collection angelangt*. Das Bild liegt im Originalformat 1,85:1 vor und wurde prächtig restauriert: Farbenfroh, kontrastreich und so gut wie ohne Bildschäden. Beim Ton darf man zwischen der italienischen Originalfassung, der deutschen Kino-Synchro, sowie der fürs Fernsehen angefertigten Fassung wählen. Die deutsche Kinofassung klingt etwas dumpf und ist ein wenig leiser als die anderen beiden. Bei den anderen Tonspuren ist es schwer irgendwelche Mängel herauszuhören, verständlich sind alle drei. Hier muss der Käufer selbst entscheiden, zu welcher der drei exzellent restaurierten Fassungen er greift. Wie bei Koch Media üblich gibt es auch hier optionale deutsche und (im Menü nicht anwählbare) englische Untertitel.

Für die Extras hat Koch Media ein Featurette mit dem Regisseur des Films und dem Kameramann Franco Villa angefertigt. Dazu gibt es noch den unrestaurierten deutschen Trailer, eine etwas magere Bildergalerie und einen dreiseitigen Klappentext von Oliver Bitzer.

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Urteil

Dieser durchschnittliche Streifen mit ein paar netten Ideen ist eine Rarität. Fans der Regenbogen- Collection haben vermutlich den Film ohnehin bereits im Regal stehen, wer nicht allzu hohe Ansprüche an den Film stellt, wird mit 81 Minuten netter Unterhaltung belohnt. Bild, Ton und Extras sind auch diesmal toll ausgefallen, weshalb ich getrost eine volle Kaufempfehlung aussprechen kann.


*Seit kurzem ist bekannt, dass die Collection nun doch fortgesetzt wird.

--Alexander Fischer 17:53, 10 March 2010 (UTC)

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