Yankee DVD Review

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Rezension der Koch Media Veröffentlichung von Yankee, erschienen als Teil der Italowestern Collection.

Der Film

Einfacher könnte die Story gar nicht sein. Der Revolverheld Yankee kommt in ein kleines Grenzkaff, in dem der Bandit Grande Concho mit eiserner Faust regiert und von dort aus umliegende Postkutschen und Goldtransporte überfällt. Yankee, einen Profit im Sinn bei der Ansicht all der Steckbriefe von Conchos Gang, bietet Concho einen Deal an, doch als dieser ablehnt, macht sich Yankee daran, die Bande einen nach dem anderen zu erledigen. Kurzzeitig scheint es so, als wäre das das Ende vom großen Concho, aber es gelingt Ihm, den Yankee zu schnappen und zu foltern. Nur mit der Hilfe eines Verräters kann sich Yankee wieder befreien und seinen Feldzug fortsetzen, während der Concho einen Geldtransport überfallen will. Dieser glückt Concho, aber er hat nicht mit Yankee gerechnet, der dem Spuk ein Ende bereitet und das Gold selber einsteckt.

So simpel die Story auch ist, so gut umgesetzt ist sie. Brass verschwendet nicht zu viel Energie auf das Drehbuch, er konzentriert sich darauf, das bisschen Storygeruest das er hat, gekonnt umzusetzen und ich finde es gelang ihm. Wie von einem Regisseur gewohnt, der wohl im Kunstfilmgenre auch zu Hause ist, zeigt der Film vor allem optische einige Rafinessen. Kameraeinstellungen sind immer absichtliche Bildkompositionen, Brass spielt viel mit Licht und Schatten, production design und vor allem Metaphern. Von einfachem lens flare bis zu Räumen die rot angemalt sind, finden sich viele Elemente, die die Liebe zum Detail des Regisseurs zeigen, dabei aber nicht blosse Dreingabe sind, sondern Eindrücke vermitteln und der Story die wahrlich notwendige Tiefe verleihen. Da waeren die christlichen Symboliken erwähnenswert, um ein Beispiel zu nennen. Auch bei der Musik leistet sich der Film keinen Ausrutscher. Die Musik ist gewohnt Italowestern-typisch wie aus den Fruehzeiten des Genres bekannt. Erkennbare Motive wechseln sich mit gewohnten Italomelodien ab, die Atmosphäre des Films wird gut unterhalten. Ganz generell fand ich, der Film mischt gekonnt artistische Elemente mit einem sehr soliden, etwas grimmigen, Italowestern Gerüst. Ein harter Italowestern, mit artistischen Qualitäten. Eigentlich eine geniale Mischung, und genauso sollte man es auch sehen. Zwar ist der Film nicht sonderlich spannend, und der Hauptdarsteller ist kein Clint Eastwood, aber der Film macht Spaß, vor allem visuell. Tinto Brass' einziger Ausflug in das Genre muss man als absolut geglà¼ckt ansehen. Ein Haufen talentierte Darsteller, super Ausstattung und gute Musik machen aus Yankee einen soliden Italowestern.

Die DVD

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Das Bild ist, um es kurz zu sagen, gut. Zwar gibt es vermehrt Bildschaeden und das Bild ist teils etwas griselig bzw nicht ganz von so hoher Qualität, aber insgesamt enorm farbenfroh und gut scharf. Der gute Kontrast ueber weite Strecken lässt das Material sehr gut aussehen. Koch Media hat hier gute Arbeit geleistet, die paar Kratzer/Patzer liegen wohl am Ausgangsmaterial. Der Ton ist ebenfalls sehr gut. Zwar etwas weniger dynamisch an manchen Stellen, aber durchwegs frei von Rauschen oder anderen störenden Elementen wie man sie so oft hat bei Material diesen Alters. Die Originaltonspur ist fast identisch, bietet etwas klarere Dialoge. Die Extras lassen arg zu wünschen übrig. Gerade bei einem Regisseur wie Brass hätte man sich von Koch durchaus eine kurze Doku oder ein Interview in dieser Richtung erwartet. Auch zu den Hauptdarstellern ist nichts zu finden, während beim mittelmaesigen Der Tod Sagt Amen insgesamt fast 45min Interviews enthalten waren. Die beiden Trailer und paar Bilder gehören zum Standard. Insgesamt enttauschend. die Aufmachung setzt den Digipak Style der neuen Italowestern Collection fort. Die Innenseite der Akte bietet Texte zum Film und den Personen, was dem vorher erwähnten Mangel aber nur maessig ausgleicht.

  • 1.85:1 anamorphic widescreen, PAL
  • Region 2
  • Dolby Digital 2.0: Deutsch und Italienisch
  • Untertitel: Deutsch und Englisch
  • Extras: dt. und It. Kinotrailer, Bildergallerien

Urteil

Gut dass ich mir Yankee bis zum Schluss aufgehoben hatte. Nach dem Höhenflug mit Töte Amigo, der mittelmaessigen Enttäuschung mit Der Tod Sagt Amen, und dem Kopfschütteln ueber die Dokumentation, ist Yankee wieder ein Erfolgserlebnis. Der Film ist, das was ich an Italowestern schätze, er unterhält, er macht optisch was her, die Musik ist genretypisch, es gibt Gewaltszenen und Anspielungen auf Religion, Sexualitaet und Kunst. Ein relativ grimmiger Vertreter des Genres von einem Ausnahmeregisseur, der hier sein glanzvolles Gastpiel absolviert. Die DVD von Koch Media bietet gewohnt hohe Qualitaet, und bietet nur leider überraschenderweise kein nennenswertes Bonusmaterial, was dem ansonsten perfekten Eindruck etwas mildert. In den Warenkorb mit dem Yankee!

--Sebastian 19:33, 3 November 2007 (CET)


Mit freundlicher Unterstützung von Koch Media.

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