Die unerbittlichen Vier DVD Review: Difference between revisions

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'''Kurzkritik''':<br />
'''Kurzkritik''':<br />
Diese spanisch/italienische Co-Produktion gehört zu den ersten Filmen des Eurowestern Genres, die in der sogenannten Pre-Leone-Phase entstanden sind. Die unerbittlichen Vier wurde im Jahr 1965, ein Jahr nach Leones erstem Western, veröffentlicht aber der Held ist hier noch ein Gesetzesvertreter, während die Kopfgeldjäger nach wie vor als Aasfresser dargestellt werden und nicht als Menschen, die eine mögliche Notwendigkeit in ihrer Profession sehen außer ihr Geld mit Mord und Totschlag zu verdienen. Was dabei stark verwundert, ist, dass der Streifen nach ihnen benannt ist und nicht nach dem Ranger?! Man könnte sich fragen, warum der Western nicht zum Beispiel Il Magnifico Ranger / Der grandiose Ranger genannt wurde? Praktisch alle Elemente, die das Spaghetti-Western-Genre populär gemacht haben (und immer noch machen), sind nicht vorhanden, wobei die Atmosphäre näher an der Art von B-Filmen dran ist, in denen John Wayne auftrat, bevor er zu einem großen Star wurde.  
Diese spanisch/italienische Co-Produktion gehört zu den ersten Filmen des Eurowestern Genres, die in der sogenannten Pre-'''''Leone'''''-Phase entstanden sind. '''Die unerbittlichen Vier''' wurde im Jahr 1965, ein Jahr nach '''''Leones''''' erstem Western, veröffentlicht aber der Held ist hier noch ein Gesetzesvertreter, während die Kopfgeldjäger nach wie vor als Aasfresser dargestellt werden und nicht als Menschen, die eine mögliche Notwendigkeit in ihrer Profession sehen außer ihr Geld mit Mord und Totschlag zu verdienen. Was dabei stark verwundert, ist, dass der Streifen nach ihnen benannt ist und nicht nach dem Ranger?! Man könnte sich fragen, warum der Western nicht zum Beispiel ''Il Magnifico Ranger / Der grandiose Ranger'' genannt wurde? Praktisch alle Elemente, die das Spaghetti-Western-Genre populär gemacht haben (und immer noch machen), sind nicht vorhanden, wobei die Atmosphäre näher an der Art von B-Filmen dran ist, in denen ''''''John Wayne''''' auftrat, bevor er zu einem großen Star wurde.  


Das Gefühl von Beschränktheit wird noch durch die Tatsache vergrößert, dass der Ranger von Adam West verkörpert wird, dem Schauspieler, der Batman in der Live-Action-TV-Serie aus den sechziger Jahren gespielt hat. Er hat zwar das richtige Gesicht für den Job, doch ohne seinen Batman-Anzug sieht der schlanke West zerbrechlich aus, fast tuntig, wozu sein rosa Hemd ebenfalls gehörig beiträgt. Abgesehen von West bekommt man außerdem noch mit Claudio Undari aka Robert Hundar (als Boss der unerbittlichen Schurken) und Luis Induni (als der pflichtbewusste Sheriff Luke) zwei Schauspieler in Rollen von Hauptcharakteren geboten, die recht oft in diesen frühen Eurowestern auftraten. Weiterhin kann man eine ganze Reihe an Gesichtern wiedererkennen, die einem aus vielen anderen Euro- bzw. Italo-Western bekannt sind: Roberto Camardiel (Jeffrey Anders), Raf Baldassarre als Ralph Baldwyn (Kopfgeldjäger), Cris Huerta (Deputy Sheriff), Francisco Sanz (Doktor), José Canalejas (Rex Calhoun) und Giovanni Cianfriglia (Deputy Sheriff). Die meisten von ihnen haben allerdings noch nicht einmal eine Sprechrolle. Paola Barbara als Witwe gibt dem Begriff Groll eine neue Bedeutung, da sie noch unerbittlicher ist als die vier Männer aus dem Titel. Sie ist bereit jedem eine große Belohnung zu zahlen, der ihr den Mörder ihres Mannes lebend bringt, so dass sie zusehen kann, wenn er gehängt wird...
Das Gefühl von Beschränktheit wird noch durch die Tatsache vergrößert, dass der Ranger von '''''Adam West''''' verkörpert wird, dem Schauspieler, der '''Batman''' in der Live-Action-TV-Serie aus den sechziger Jahren gespielt hat. Er hat zwar das richtige Gesicht für den Job, doch ohne seinen Batman-Anzug sieht der schlanke West zerbrechlich aus, fast tuntig, wozu sein rosa Hemd ebenfalls gehörig beiträgt. Abgesehen von '''''West''''' bekommt man außerdem noch mit '''''Claudio Undari''''' aka '''''Robert Hundar''''' (als Boss der unerbittlichen Schurken) und '''''Luis Induni''''' (als der pflichtbewusste Sheriff Luke) zwei Schauspieler in Rollen von Hauptcharakteren geboten, die recht oft in diesen frühen Eurowestern auftraten. Weiterhin kann man eine ganze Reihe an Gesichtern wiedererkennen, die einem aus vielen anderen Euro- bzw. Italo-Western bekannt sind: '''''Roberto Camardiel''''' (Jeffrey Anders), '''''Raf Baldassarre''''' als '''''Ralph Baldwyn''''' (Kopfgeldjäger), '''''Cris Huerta''''' (Deputy Sheriff), '''''Francisco Sanz''''' (Doktor), '''''José Canalejas''''' (Rex Calhoun) und '''''Giovanni Cianfriglia''''' (Deputy Sheriff), um nur Einige zu nennen. Die meisten von ihnen haben allerdings noch nicht einmal eine Sprechrolle. '''''Paola Barbara''''' als Witwe gibt dem Begriff Groll eine neue Bedeutung, da sie noch unerbittlicher ist als die vier Männer aus dem Titel. Sie ist bereit jedem eine große Belohnung zu zahlen, der ihr den Mörder ihres Mannes lebend bringt, so dass sie zusehen kann, wenn er gehängt wird...


Die unerbittlichen Vier ist keineswegs ein großartiger Film, es gibt jedoch auch noch erheblich schwächeres Italo-Western Material. Die Handlung könnte man für konventionell, ja sogar banal halten aber einige Sequenzen, vor allem das Finale, sind wirklich gut in Szene gesetzt worden. Das Skript schafft es, einige Spannung aus einer scheinbar vorhersehbaren Situation unseres Helden, der vor den Bürgern gehängt wird, zu kreieren: Gibt es keinen Blondie, der das Seil zerschießt und wie zur Hölle überlebt er trotzdem die Hinrichtung?! Ist der Ranger eine Art Houdini? [Die Erklärung, die gegen Ende einfach mal schnell nebenbei eingeschoben wird, ist übrigens genauso zweifelhaft wie ulkig.] Der Film ist von Miguel Fernández Mila, an verschiedenen Orten in ganz Spanien (die meisten von ihnen in der Region um Madrid), ganz wunderbar aufgenommen worden. Die musikalische Untermalung von Marcello Giombini wird einem Western durchaus gerecht, obwohl das Titellied Ranger, gesungen von Raoul, irgendwie zu fröhlich daher kommt. Letztendlich handelt es sich hier (trotz aller Meckerei) um einen frühen, ordentlichen "Spaghetti"-Western, dessen größte Schwäche dann doch die Faustkämpfe darstellen, die gelegentlich so künstlich wirken, dass man fast erwartet diese Cartoon-Geräusch-Blasen wie *peng!!*, *whamm!!* oder *kapow!!* erscheinen, wenn Batman, ähm Adam West seine Gegner schlägt (das heißt, er verfehlt sie jedes Mal um ein paar Zentimeter). Ob Produzent Adriano Merkel ein Onkel unserer allseits „beliebten“ Angela ist, konnte leider nicht recherchiert werden.
'''Die unerbittlichen Vier''' ist keineswegs ein großartiger Film, es gibt jedoch auch noch erheblich schwächeres Italo-Western Material. Die Handlung könnte man für konventionell, ja sogar banal halten aber einige Sequenzen, vor allem das Finale, sind wirklich gut in Szene gesetzt worden. Das Skript schafft es, einige Spannung aus einer scheinbar vorhersehbaren Situation unseres Helden, der vor den Bürgern gehängt wird, zu kreieren: Gibt es keinen Blondie, der das Seil zerschießt und wie zur Hölle überlebt er trotzdem die Hinrichtung?! Ist der Ranger eine Art Houdini? [Die Erklärung, die gegen Ende einfach mal schnell nebenbei eingeschoben wird, ist übrigens genauso zweifelhaft wie ulkig.] Der Film ist von '''''Miguel Fernández Mila''''', an verschiedenen Orten in ganz Spanien (die meisten von ihnen in der Region um Madrid), ganz wunderbar aufgenommen worden. Die musikalische Untermalung von '''''Marcello Giombini''''' wird einem Western durchaus gerecht, obwohl das Titellied '''Ranger''', gesungen von '''''Raoul''''', irgendwie zu fröhlich daher kommt. Letztendlich handelt es sich hier (trotz aller Meckerei) um einen frühen, ordentlichen "Spaghetti"-Western, dessen größte Schwäche dann doch die Faustkämpfe darstellen, die gelegentlich so künstlich wirken, dass man fast erwartet diese Cartoon-Geräusch-Blasen wie '''*peng!!*''', '''*whamm!!*''' oder '''*kapow!!*''' erscheinen, wenn '''Batman''', ähm '''''Adam West''''' seine Gegner schlägt (das heißt, er verfehlt sie jedes Mal um ein paar Zentimeter). Ob Produzent '''''Adriano Merkel''''' ein Onkel unserer allseits ''„beliebten“'' '''''Angela''''' ist, konnte leider nicht recherchiert werden.


== Die DVD ==
== Die DVD ==

Revision as of 08:15, 18 October 2016

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Rezension der Explosive Media / Wild Coyote DVD Veröffentlichung von Die unerbittlichen Vier.


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Der Film

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Texas Ranger Sam Garrett (Adam West) versucht, die Unschuld des gesuchten Rex Calhoun nachzuweisen. Vier übel beleumundete Cowboys sind, im heimlichen Gefolge des Deputies, hinter dem Gesuchten her, um die Belohnung einzustreichen. Schon bald erschießen sie Calhoun und lassen Garrett ohne Pferd und Wasser in der Wüste zurück. Später töten sie einen reichen Farmer und sorgen dafür, dass der Texas Ranger als Schuldiger angesehen wird. Garrett wird ins Gefängnis gebracht, kann aber fliehen und muss sich nun selbst der vier Galgenvögel erwehren, denn die Witwe des Ermordeten hat ein Kopfgeld von 2000 Dollar auf Garretts Ergreifung ausgesetzt. Ein harter Kampf ums Überleben beginnt...

Kurzkritik:
Diese spanisch/italienische Co-Produktion gehört zu den ersten Filmen des Eurowestern Genres, die in der sogenannten Pre-Leone-Phase entstanden sind. Die unerbittlichen Vier wurde im Jahr 1965, ein Jahr nach Leones erstem Western, veröffentlicht aber der Held ist hier noch ein Gesetzesvertreter, während die Kopfgeldjäger nach wie vor als Aasfresser dargestellt werden und nicht als Menschen, die eine mögliche Notwendigkeit in ihrer Profession sehen außer ihr Geld mit Mord und Totschlag zu verdienen. Was dabei stark verwundert, ist, dass der Streifen nach ihnen benannt ist und nicht nach dem Ranger?! Man könnte sich fragen, warum der Western nicht zum Beispiel Il Magnifico Ranger / Der grandiose Ranger genannt wurde? Praktisch alle Elemente, die das Spaghetti-Western-Genre populär gemacht haben (und immer noch machen), sind nicht vorhanden, wobei die Atmosphäre näher an der Art von B-Filmen dran ist, in denen 'John Wayne auftrat, bevor er zu einem großen Star wurde.

Das Gefühl von Beschränktheit wird noch durch die Tatsache vergrößert, dass der Ranger von Adam West verkörpert wird, dem Schauspieler, der Batman in der Live-Action-TV-Serie aus den sechziger Jahren gespielt hat. Er hat zwar das richtige Gesicht für den Job, doch ohne seinen Batman-Anzug sieht der schlanke West zerbrechlich aus, fast tuntig, wozu sein rosa Hemd ebenfalls gehörig beiträgt. Abgesehen von West bekommt man außerdem noch mit Claudio Undari aka Robert Hundar (als Boss der unerbittlichen Schurken) und Luis Induni (als der pflichtbewusste Sheriff Luke) zwei Schauspieler in Rollen von Hauptcharakteren geboten, die recht oft in diesen frühen Eurowestern auftraten. Weiterhin kann man eine ganze Reihe an Gesichtern wiedererkennen, die einem aus vielen anderen Euro- bzw. Italo-Western bekannt sind: Roberto Camardiel (Jeffrey Anders), Raf Baldassarre als Ralph Baldwyn (Kopfgeldjäger), Cris Huerta (Deputy Sheriff), Francisco Sanz (Doktor), José Canalejas (Rex Calhoun) und Giovanni Cianfriglia (Deputy Sheriff), um nur Einige zu nennen. Die meisten von ihnen haben allerdings noch nicht einmal eine Sprechrolle. Paola Barbara als Witwe gibt dem Begriff Groll eine neue Bedeutung, da sie noch unerbittlicher ist als die vier Männer aus dem Titel. Sie ist bereit jedem eine große Belohnung zu zahlen, der ihr den Mörder ihres Mannes lebend bringt, so dass sie zusehen kann, wenn er gehängt wird...

Die unerbittlichen Vier ist keineswegs ein großartiger Film, es gibt jedoch auch noch erheblich schwächeres Italo-Western Material. Die Handlung könnte man für konventionell, ja sogar banal halten aber einige Sequenzen, vor allem das Finale, sind wirklich gut in Szene gesetzt worden. Das Skript schafft es, einige Spannung aus einer scheinbar vorhersehbaren Situation unseres Helden, der vor den Bürgern gehängt wird, zu kreieren: Gibt es keinen Blondie, der das Seil zerschießt und wie zur Hölle überlebt er trotzdem die Hinrichtung?! Ist der Ranger eine Art Houdini? [Die Erklärung, die gegen Ende einfach mal schnell nebenbei eingeschoben wird, ist übrigens genauso zweifelhaft wie ulkig.] Der Film ist von Miguel Fernández Mila, an verschiedenen Orten in ganz Spanien (die meisten von ihnen in der Region um Madrid), ganz wunderbar aufgenommen worden. Die musikalische Untermalung von Marcello Giombini wird einem Western durchaus gerecht, obwohl das Titellied Ranger, gesungen von Raoul, irgendwie zu fröhlich daher kommt. Letztendlich handelt es sich hier (trotz aller Meckerei) um einen frühen, ordentlichen "Spaghetti"-Western, dessen größte Schwäche dann doch die Faustkämpfe darstellen, die gelegentlich so künstlich wirken, dass man fast erwartet diese Cartoon-Geräusch-Blasen wie *peng!!*, *whamm!!* oder *kapow!!* erscheinen, wenn Batman, ähm Adam West seine Gegner schlägt (das heißt, er verfehlt sie jedes Mal um ein paar Zentimeter). Ob Produzent Adriano Merkel ein Onkel unserer allseits „beliebten“ Angela ist, konnte leider nicht recherchiert werden.

Die DVD

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Urteil

--Bluntwolf, 18th October 2016 (CEST)



Diese DVD wurde uns freundlicherweise von Wild Coyote zur Verfügung gestellt.


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