Friss oder Stirb BluRay Besprechung: Difference between revisions

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Diese wie ich finde eher weniger bekannte Westernkomödie war für mich eine Erstsichtung denke ich, jedenfalls konnte ich mich auch nicht erinnern, ihn je im TV gesehen zu haben. '''Friss oder Stirb''' (ein viel zu martialischer Titel für diesen handzahmen Film) ist letztlich gar nicht über – vielleicht sogar besser als sein Ruf – aber letztlich auch nicht wirklich witzig, und dafür viel zu lang. Vergleichbar mit einigen anderen Italowesternkomödien wie '''[[Amico, stammi lontano almeno un palmo|Ben and Charlie]]''', '''[[Cipolla Colt|Zwiebel Jack]]''', '''[[E per tetto un cielo di stelle|Amigos]]''' (dem er finde ich recht ähnlich ist) oder eben die Trinity-Filme, bietet der Film ein typisches Buddy-Konzept gepaart mit dem ebenfalls oft gebrauchten Ansatz, einen Ostküsten-Grünschnabel auf „echte“ Männer des wilden Westens treffen zu lassen, wie z.B. in [[E poi lo chiamarono il magnifico|Verflucht, verdammt und Hallelujah]] mit ''Terence Hill''.
Diese wie ich finde eher weniger bekannte Westernkomödie war für mich eine Erstsichtung denke ich, jedenfalls konnte ich mich auch nicht erinnern, ihn je im TV gesehen zu haben. '''Friss oder Stirb''' (ein viel zu martialischer Titel für diesen handzahmen Film) ist letztlich gar nicht über – vielleicht sogar besser als sein Ruf – aber letztlich auch nicht wirklich witzig, und dafür viel zu lang. Vergleichbar mit einigen anderen Italowesternkomödien wie '''[[Amico, stammi lontano almeno un palmo|Ben and Charlie]]''', '''[[Cipolla Colt|Zwiebel Jack]]''', '''[[E per tetto un cielo di stelle|Amigos]]''' (dem er finde ich recht ähnlich ist) oder eben die Trinity-Filme, bietet der Film ein typisches Buddy-Konzept gepaart mit dem ebenfalls oft gebrauchten Ansatz, einen Ostküsten-Grünschnabel auf „echte“ Männer des wilden Westens treffen zu lassen, wie z.B. in [[E poi lo chiamarono il magnifico|Verflucht, verdammt und Hallelujah]] mit ''Terence Hill''.


Der '''Butch Cassidy and the Sundance Kid''' Vergleich ist dabei natürlich Murks aber man hat den Film tweilweise durchaus so vermarktet. Gemma spielt letztlich sehr gut gelaunt und auch der ehemalige Boxer und Olympiasportler Benvenuti, der mir überhaupt kein Begriff war, ist trotz seins Leinwanddebuts ein guter Gegenüber in dieser turbulenten Komödie. Etwas aufgepeppt wird das ganze durch ''Sydne Rome'' ('''[https://www.nischenkino.de/was/ What?]'''), die dem Film ein wenig Schönheit und Sexappeal verleiht, aber von den Drehbuchautoren nicht viel Entfaltungsspielraum zugestanden bekommt. Noch schlimmer erwischte es den eigentlichen Bösewicht. Der fale ''Chris Huerta'' als Bad Jim ist unglaublich schlecht gecastet und belanglos, entwaffnet diese Besetzung diesen Aspekt des Films völlig. Man stelle sich vor hier wäre ein ''Fernando Sancho'' am Werk gewesen oder ein ''Mario Brega''?
Der '''Butch Cassidy and the Sundance Kid''' Vergleich ist dabei natürlich Murks aber man hat den Film teilweise durchaus so vermarktet. Gemma spielt letztlich sehr gut gelaunt und auch der ehemalige Boxer und Olympiasportler Benvenuti, der mir überhaupt kein Begriff war, ist trotz seins Leinwanddebuts ein guter Gegenüber in dieser turbulenten Komödie. Etwas aufgepeppt wird das ganze durch ''Sydne Rome'' ('''[https://www.nischenkino.de/was/ What?]'''), die dem Film ein wenig Schönheit und Sexappeal verleiht, aber von den Drehbuchautoren nicht viel Entfaltungsspielraum zugestanden bekommt. Noch schlimmer erwischte es den eigentlichen Bösewicht. Der fale ''Chris Huerta'' als Bad Jim ist unglaublich schlecht gecastet und belanglos, entwaffnet diese Besetzung diesen Aspekt des Films völlig. Man stelle sich vor hier wäre ein ''Fernando Sancho'' am Werk gewesen oder ein ''Mario Brega''?


[[File:Vivi o morti ItFb08.jpg|Friss oder Stirb Aushangfoto italienisch]]
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Latest revision as of 19:21, 28 December 2021

Friss oder Stirb BluRay

Besprechung der neuen BluRay-Veröffentlichung von Friss oder Stirb (Vivi o, preferibilmente, morti, 1969, Regie: Duccio Tessari) aus dem Hause Explosive Media.

Monty Mulligan (Giuliano Gemma) steckt in Schwierigkeiten, denn er schuldet wegen seiner Spielerei überall Geld. Da kommt ihm ein Nachlass sehr entgegen. Dreihundert Tausend Dollar soll er von seinem Onkel Archie erben - doch unter der Bedingung, dass er und sein verschollener Bruder Ted (Nino Benvenuti) wieder zueinander finden. Leichter gesagt als getan, denn sie haben sich vor Jahren aus den Augen verloren. Ted soll im wilden Westen sein, also macht Monty sich auf nach Big Peak. Er verzockt gleich auf dem Weg sein Auto an Barnes (Antonio Casas), der ihm fortan und gelegentlich als Ideengeber und pseudo-Verbündeter dient, ob er ihm aber trauen kann? Im gesetzlosen Westen angekommen, ist Ted von der Idee, ein paar Monate mit seinem windelweichen Ostküsten-Bruder zu leben nicht sehr angetan. Er mag seinen einfachen Lebensstil. Als Monty sich gleich am ersten Tag mit seiner grosstädtischen Arroganz mit dem Gangster Bad Jim (Chris Huerta) anlegt, brennt gleich Teds Haus nieder. Statt es sechs Monate miteinander auszuhalten, fallen die beiden auf der Suche nach einer einfacheren Lösung in Flat Town ein, wo Monty das Geld beim Spielen gewinnen will, doch dort wird das Spielen verboten, also ist vielleicht Bankraub eine Option? Das klappt auch nicht, und als sie einmal Bad Jim ins Kittchen bringen hält das mit der Belohnung auch nicht lange. Als nächstes probieren sie Postkutschen.... so richtig klappt auch das nicht, aber die Tochter des Bankiers (Sydne Rome) geht ihnen ins Netz. Die ist jedoch mit allen Wassern gewaschen.....und da wundert es die beiden nicht mehr dass ihr werter Vater es mit dem Lösegeld gar nicht so eilig hat....

Friss1.jpg

Diese wie ich finde eher weniger bekannte Westernkomödie war für mich eine Erstsichtung denke ich, jedenfalls konnte ich mich auch nicht erinnern, ihn je im TV gesehen zu haben. Friss oder Stirb (ein viel zu martialischer Titel für diesen handzahmen Film) ist letztlich gar nicht über – vielleicht sogar besser als sein Ruf – aber letztlich auch nicht wirklich witzig, und dafür viel zu lang. Vergleichbar mit einigen anderen Italowesternkomödien wie Ben and Charlie, Zwiebel Jack, Amigos (dem er finde ich recht ähnlich ist) oder eben die Trinity-Filme, bietet der Film ein typisches Buddy-Konzept gepaart mit dem ebenfalls oft gebrauchten Ansatz, einen Ostküsten-Grünschnabel auf „echte“ Männer des wilden Westens treffen zu lassen, wie z.B. in Verflucht, verdammt und Hallelujah mit Terence Hill.

Der Butch Cassidy and the Sundance Kid Vergleich ist dabei natürlich Murks aber man hat den Film teilweise durchaus so vermarktet. Gemma spielt letztlich sehr gut gelaunt und auch der ehemalige Boxer und Olympiasportler Benvenuti, der mir überhaupt kein Begriff war, ist trotz seins Leinwanddebuts ein guter Gegenüber in dieser turbulenten Komödie. Etwas aufgepeppt wird das ganze durch Sydne Rome (What?), die dem Film ein wenig Schönheit und Sexappeal verleiht, aber von den Drehbuchautoren nicht viel Entfaltungsspielraum zugestanden bekommt. Noch schlimmer erwischte es den eigentlichen Bösewicht. Der fale Chris Huerta als Bad Jim ist unglaublich schlecht gecastet und belanglos, entwaffnet diese Besetzung diesen Aspekt des Films völlig. Man stelle sich vor hier wäre ein Fernando Sancho am Werk gewesen oder ein Mario Brega?

Friss oder Stirb Aushangfoto italienisch

Insgesamt wie schon gesagt etwas lang und nicht super witzig, aber sehr gut gemacht, mit viel Liebe zum Detail und jeder Menge Action. Keinesfalls eine Zeitverschwendung und unter diesen Klamaukwestern sicherlich noch einer der Besseren.

Die deutsche Kinoaufführung von Friss oder Stirb war damals stark gekürzt, hier steht also eine Version zur Verfügung bei der die damals entfernten Szenen hier mangels Synchronspur untertitelt sind. Wer mag (warum auch immer) kann in den Extras die gekürzte deutsche Kinoversion anwählen. Ansonsten hat man die Wahl zwischen Italienisch, Deutsch oder Englisch und das mit deutschen oder englischen Untertiteln.

Bei Komödien fällt die Sprachauswahl ja meist besonders schwer. Die deutsche Synchro klingt etwas brummiger, aber ich hab sie mir nicht näher analysiert ob sie akkurat ist. Die englische Synchro klingt überzeugend und da die Mundbewegungen oft recht gut passen vermute ich wurde beim Dreh viel Englisch gesprochen. Der italienische Ton (damit hab ich den Film letztlich von vorne bis hinten gesehen) klingt etwas fad, aber ich bilde mir dabei immer ein als Zuschauer der Drehbuchintention am nächsten zu sein. Allerdings entgeht einem doch das ein oder andere, wenn man des Italienischen nicht mächtig genug ist, denn die dt. Untertitel liefern hier keine 1:1 Übersetzung und der Epilog ist gar ganz ohne Untertitel. Letztlich ist die Sprach- und Untertitelauswahl der Scheibe sehr sehr lobenswert.

Friss2.jpg

Die Bildqualität ist sehr ordentlich, wobei der Rauschfilter schon hart am arbeiten ist. Leider ist das Bild 1,33:1, nicht wie angegeben 1,66:1 (auf dem Rücken der franz. DVD steht sogar 1.85:1). Auch auf RaiHD wurde der Film in 1,33:1 ausgestrahlt, hier dürfte sich also die Open Matte Version handeln und im Kino war dann eine leicht bedeckte 1,66.1 zu sehen und später für DVD und Co hat man vermutlich manchmal noch etwas mehr abgedeckt um es den Breitbild-TVs recht zu machen. Persönlich bin ich vom Seitenverhältnis 4:3 kein Fan, aber es handelt sich hier mit nicht um Pan+Scan, es engeht einem hier also nichts. Wer es den Kinoprojektionisten von damals nachtun mag, friemelt am TV rum und "zoomt" ein wenig rein.

An Extras gibt es ansonsten leider nur den US Trailer und eine Bildergalerie.


Verfasst von Sebastian (Admin) am 24. November 2021.

Vielen Dank an Koch Films für die BluRay.

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