Rocco - Ich leg dich um Review (by Siringo)

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Technische Daten & Cast

Filminfo

  • Originaltitel: L'ultimo killer
  • Entstehungsjahr: 1967
  • Regie: Giuseppe Vari
  • Kamera: Angelo Fillipine
  • Musik: Roberto Pregadio
  • Laufzeit: 84 Minuten
  • Bildformat: 16:9

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Darsteller

  • George Eastman (Ramon)
  • Anthony Ghidra (Rocco)
  • Daniele Vargas (Barrett)
  • Dana Ghia (Lola)
  • John Hamilton (Burt)
  • Mirko Ellis (Steven)
  • Giuseppe Addobbati (Ramons Vater)
  • Valentino Macchi (Sheriff)

Film

"Wenn sich einer vor dem Kampf rasiert, will er übrig bleiben" lehrt Rocco seinen Schüler. Das ist zwar trotzdem keine Überlebensgarantie im "Wilden Italo Westen", aber zumindest ein Standpunkt.

Der Rancher Barrett (Daniele Vargas) residiert auf einer feudalen Ranch und reflektiert darauf das umliegende Land günstig in seinen Besitz zu bekommen. Dazu setzt er andere Rancher subtil unter Druck bzw. gibt ihnen Kredite. Sobald diese ihre Raten nicht bezahlen können übernimmt er deren Land. Seinem Partner und Handlanger Burt (Gianni Medici alias John Hamilton) dauert das zu lange, er hat handfestere Methoden. Mit seinen Männern fackelt er schon einmal eine Ranch ab um die Dinge zu beschleunigen. Diese unterschiedlichen Akquisitionsmethoden führen zu Spannungen zwischen den Partnern, denn Barrett möchte keine offene Konfrontation mit den anderen Ranchern. Genau dorthin steuern jedoch Burts Aktivitäten, denn die anderen Rancher beginnen Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Dies nutzt Burt zu einer Vergeltungsaktion bei der der Vater (Giuseppe Addobbati) von Ramon (George Eastman), ein friedliebender Bauer dessen Familie eine der ersten Siedler dieser Gegend war, ums Leben kommt. Barrett engagiert zwischenzeitig den Killer Rocco (Anthony Ghidra alias Dragomir Ghidra Bojanic), um das Problem mit seinem aggressiven Partner Burt zu lösen. Rocco hatte ihm schon in der Vergangenheit - "die Kasse muss stimmen" - Probleme aus der Welt geschafft. Als Rocco in der Stadt ist um seinen Job zu erledigen, rettet ihm Ramon mehr aus Zufall als gewollt das Leben, wird dabei aber schwer verletzt. Rocco sieht sich in Ramons Schuld. Er nimmt ihn mit und pflegt ihn gesund. Zwischen beiden entwickelt sich so etwas wie Freundschaft. Rocco, der sich eigentlich aus dem Job zurückziehen und sesshaft werden will, lehrt Ramon wie man ein guter Killer wird und gibt ihm nebenbei auch "hilfreiche" Weisheiten mit auf den Weg - "zuerst schießen und dann reden". Ramon entpuppt sich als gelehriger Schüler. Barrett wird gewarnt dass Ramon sich an ihm rächen will. Leute die daraufhin ausgeschickt werden Ramon zu erledigen werden von diesem erschossen. Barrett wendet sich nun wieder an Rocco, damit dieser das Problem für ihn aus der Welt schafft. Letztlich macht Ramon die Erfahrung, dass Rocco mit seinem Spruch "Wenn Du erst einen Menschen getötet hast, dann ist da plötzlich eine Grenze, die sich um dich zieht. Sie werden vor dir den Hut ziehen, aber sie werden dir nicht die Hand geben" nicht unrecht hatte.

Anmerkungen & Kritik

Italo-Western von Guiseppe Vari (Joseph Warren), im Jahr 1967 gedreht. Der Beginn des Films lässt erst einmal böses ahnen. Wenn nämlich George Eastman als Ramon während der Eröffnungs-Credits auf einem Maultier reitet und einen einfachen Bauern darstellen soll. Eastman ist recht kräftig und annähernd zwei Meter groß. So muss er – sinnbildlich gesprochen - aufpassen dass seine Füße während des Reitens nicht auf dem Boden schleifen. Bald darauf wird er wird von maskierten Pistoleros überfallen und ausgeraubt. Das wirkt nicht sonderlich aufregend da diese recht hölzern agieren und nährt die Befürchtung in einem C-Western gelandet zu sein.

In einem Interview meinte Eastman, dass er sich selbst nicht als Idealbesetzung für Ramon sah, sich aber bemühte den Mexikaner glaubhaft zu verkörpern und in seiner Darstellung stark von Thomas Milian (Gehetzte der Sierra Madre) inspirieren ließ. Und in der Tat könnte ich mir Milian als für die Rolle authentischeren Darsteller gut vorstellen. Aber letztlich macht auch Eastman seine Sache ganz gut.

Hat man die ersten schwachen Filmminuten überstanden, so entwickelt sich der Film dann überraschend solide und unterhaltsam. Guiseppe Vari schafft es aus den eher klischeehaften Vorgaben - gieriger, feudal residierender Großgrundbesitzer mit ungestümen Handlanger, armer Held dem Unrecht getan wird, schwacher Sheriff, des Helden ehemalige Geliebte (Dana Ghia) die des Geldes wegen mit dem Großgrundbesitzer liiert ist - einen letztlich recht interessanten Italo-Western zu schaffen der sich zwar Klischees bedient, diese aber im akzeptablen Rahmen variiert.

Es ist dies ein eher "ruhiger" Western in dem nicht Dutzende Leute erschossen werden. Der Film nimmt sich verhältnismäßig viel Zeit für die Beziehung zwischen Rocco und Ramon. Dies trägt wesentlich dazu bei, den Film ein wenig aus dem Durchschnitt des Genres zu heben. Aus der Lehrer-Schüler Beziehung entsteht eine Art Freundschaft zwischen dem müden und einsamen Killer und dem nach Rache dürstenden Ramon. Der Film lebt eher von dieser Beziehung als von opulenter Bildgestaltung oder üppiger Ausstattung. Was auch ein wenig abgeht, ist das Mitfiebern mit den „Helden“. Durchaus etwas abseits vom Klischee ist der Schluss, Ramon bekommt zwar seine Rache, so richtig glücklich wird er dadurch nicht.

Gemäß Info auf dem Umschlag der KOCH-MEDIA DVD legte der Film den Grundstein für Der Tod ritt dienstags von Tonino Valerii, und tatsächlich drängen sich einige Parallelen auf. Den angemerkten Bezug zu Mein Name ist Nobody finde ich reichlich unpassend, denn außer der Konstellation junger und alter Revolverheld sehe ich keine Gemeinsamkeiten.

Die Musik von Roberto Pregadios ist recht unspektakulär, zum Film passend, aber nicht nachhaltig in Erinnerung bleibend.

Den Klassikern des Genres kann der Film natürlich nicht das Wasser reichen. Insgesamt aber ein solider kurzweiliger (und mit 84 Minuten Laufzeit auch recht kurzer) Genrebeitrag.

DVD

Als deutschsprachige DVD wurde der Film erstmalig von KOCH-MEDIA in deren Western-Collection veröffentlicht. Wie von KOCH-MEDIA gewohnt wurde das Bild überarbeitet und ist für das Alter des Films sehr sauber und scharf. Gute Tonqualität. Gut und informativ sind die im DVD Umschlag enthaltenen Hintergrundinformationen, inklusive der "Sieben glorreichen Regeln für angehende Gunfighter".

DVD Extras:

  • Featurette "Eine Pistole für Rocco" 13:00 Minuten
  • Trailer
  • Bildergalerie
  • Deutsche und italienische Sprachfassung

Die Featurette beinhaltet ein Interview mit George Eastman und Filmhistoriker Antonio Bruschini und ist, wie bei KOCH-MEDIA üblich, sehr interessant.

Resümee

Italo-Western von Guiseppe Vari aus dem Jahr 1967. Ein solider, eher "ruhiger" und recht interessanter Genrebeitrag der sich zwar Klischees bedient, diese aber im akzeptablen Rahmen variiert. Mit George Eastman und Anthony Ghidra in den Hauptrollen. Mit den "Klassikern" des Genres kann der Film nicht mithalten, ein Ansehen lohnt sich für Freunde des Italo-Western allemal.

Film Review by Siringo, 27. Jänner 2010


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