Von Mann zu Mann BluRay Besprechung 2022

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Besprechung der Plaion Pictures BluRay Veröffentlichung von Die Rechnung wird mit Blei bezahlt (oder: Von Mann zu Mann'), ab 5. Oktober 2022 im Shop des Labels erhältlich. Es handelt sich um den dritten Teil der neuen Western All'Arrabiata Reihe.

Death Rides a Horse - Von Mann zu Mann

Der Film

Da Uomo a Uomo

Handlung TO DO

Die Story ist dem Film Der Tod ritt Dienstags (Day of Anger) bekannterweise durchaus ähnlich. Die Beziehung zwischen Lehrmeister und Schüler ist hier hingegen schon im Titel mit Von Mann zu Mann direkt betont und steht auch hier im Zentrum, der "Zorn" weniger, was das für den Umgang des Films mit dem Genre heißt, dazu komme ich gleich noch. Death Rides a Horse klingt als Titel zwar besser, ist aber inhaltsleer. Da der ältere Lehrmeister in beiden Filmen von Lee van Cleef gespielt wird, könnte man die beiden Filme auch als zueinander passende Buchstützen bezeichnen. Die Beziehungen zwischen den beiden Figuren entwickeln sich in den beiden Filmen allerdings unterschiedlich, näher gehe ich jetzt hierauf nicht ein und Verweise auf entsprechende Filmkritiken die wir zu beiden Filmen noch im Gepäck haben (hier in der SWDb u.a. in Daevid's Rezension der alten BluRay oder Simons ausdehnlicher Kritik des Films, bzw. zu Day of Anger Divys relativ aktuelle Analyse oder Phils Kritik).

Von Mann zu Mann

Death Rides a Horse schafft, was nur wenige andere Italowestern aus dieser Zeit schaffen. Es ist ein brutaler, grimmiger, staubiger, und actionreicher Rachewestern, der gleichzeitig durch die großartige Performance seiner Hauptdarsteller eine unglaubliche Tiefe und Qualität gewinnt, was zu zum großen Teil zum Kultfaktor dieses Films beitrug. Letztlich stellt der Film das Rache Genre wie angedeutet ein wenig auf den Kopf. Vor allem die Figur von Lee van Cleef ist letztlich weniger simpel als im vergleichbaren Filmen. Es ist von Anfang an mehr oder weniger klar, dass sein Protagonist zwar Teil der Mörderbande war, aber letztlich doch von Gewissensbissen geplagt am Ende Gutes tun möchte, und sich gar mit dem Helden verbündet in bester Westernmanier Anzeichen für einen substantiellen Rest eines moralischen Kompasses, was dem Film zum Ende hin vor allem einen Richtungswechsel gibt der eigentlich nicht zu erwarten gewesen wäre. Zwar muss ich nach all diesen Jahren sagen, dass ich das Finale etwas - sagen wir mal - lahm finde, aber es hat eben mehr Tiefe als eine geradlinige Rachestory, und das ist gut so..

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Petroni, dessen Tepepa ich sehr liebe (ein viel zu unterschätzter Revolutionswestern, bei dem ich mich manchmal wundere warum so selten darüber gesprochen wird) und dessen Amigos ich kürzlich auch rezensiert habe liefert mit Death Rides a Horse einen wirklich vorzüglichen Western ab. Eingerahmt von der fast schon unheimlichen choralen Musik von Altmeister Ennio Morricone ist es ist wohl der grimmige Look des Films, die beiden amerikanischen Stars, und diese doch ungewöhnliche Musik für einen Western, die aus diesem Film einen Hit gemacht hat (Kultfilm ist der doch vor allem in der englischsprachigen Welt, mehr so als anderswo). 1967 war letztlich auch das Jahr der staubig-schönen Italowestern mit 10.000 blutige Dollar, Bandidos, Cjamango, den Hellbenders, Die im Staub verrecken, Von Angesicht zu Angesicht, den schon erwähnten Day of Anger von Tonino Valerii, und vielen anderen zynischen Vertretern des Genres war dies ein wirklich wildes Jahr. Man darf aber nicht vergessen, dass viele dieser Filme nicht im gleichen Jahr mehr in Deutschland oder den USA erschienen, sondern teilweise erst in den Folgejahren.

Death Rides a Horse

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Von seinen anderen Western ist Providenza in Deutschland erschienen, aber von Night of the Serpent ist mir noch nicht einmal ein deutscher Titel bekannt. John Philipp Law ist eine interessante Wahl für den Hauptdarsteller. Es war zwar sein einziger Western, aber es war nicht seine einzige italienische Produktion. Herauszuheben für Genre Fans ist natürlich seine Interpretation des Fumetti-Superdiebs in Danger: Diabolik! oder der Figur des Engels neben Jane Fonda in Barbarella (beide produziert von Dino de Laurentiis). Zum Zeitpunkt von Von Mann zu Mann war er zwar schon ein aufstrebender Star, aber der Film befindet sich sehr deutlich ganz am Anfang seiner Karriere. Erst in den 70ern und danach machte er auch stellenweise wieder in den USA Karriere, viele seiner Filme sind allerdings internationale Produktion gewesen. Er verstarb 2008, van Cleef verstarb bereits 1989, und Giulio Petroni verstarb 2010. Zu seinen wenigen Filmen gehören zwar einige Italowestern, aber insgesamt hat er sehr wenige Filme gedreht. Ich weiß nicht warum sein letzter Film 1988 war, und was er beruflich danach gemacht hatte.

Von Mann zu Mann BluRay Plaion Pictures Western All'Arrabiata 3

Die BluRay

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Der nächste Eintrag der zehnteiligen Reihe greift einen wahren Klassiker auf, und da existierende Veröffentlichungen bereits durchaus ordentlich sind bzw. waren (in den USA von Kino Lorber, hierzulande vor vielen Jahren von Explosive Media), waren die Erwartungen hoch nachdem das Label den Titel angekündigt hatte. Wird das Release diesen gerecht? Mal näher hinsehen.

Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde spekuliert - vielleicht auch gehofft - dass es sich bei der Neuauflage um eine 4K Neuabtastung handeln könnte. Leider ist dies nicht der Fall. Nach einer kurzen Verzögerung dieser Veröffentlichung hatte sich das Label wohl für eine Verbesserung des existierenden Materials entschieden (oder entscheiden müssen, näheres weiß man nicht), das man schon von der Veröffentlichung aus dem Hause Explosive Media kennt. Dieses ältere Material von MGM ist dafür bekannt, dass es an einigen Stellen visuelle Probleme hat. Auch Kino Lorber hat wohl 2017 noch dieses ältere Material benutzt. So enthält dieses beispielsweise kleinere Bildschäden, Bildsprünge, und insbesondere inkorrekte Verschiebungen des Bildausschnittes die Fans besonders arg aufgefallen sind. Nach Auskunft des Labels wurden nun einige Fehler an diesem Master behoben und sonstige Verbesserungen am Bild vorgenommen. Leider ist es mir nicht möglich, einen direkten Bildvergleich anzubieten oder gar selbst durchzuführen, ich stütze mich daher auf mein Wissen der vorherigen Veröffentlichung und betrachte das Bild mehr oder minder für sich selbst. Ich hoffe dass es in Kürze auch im Internet einen Video- oder Bildvergleich (in einer Seite-an-Seite Version vielleicht) geben wird. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Bild präsentiert sich zumeist farbenfroh und kontrastreich, zeigt aber auch ohne nähere Betrachtung diverse Schwächen beim Detail und auffallend starke Kantenglättung, was vor allem bei Objekten die nicht im Fokus der Kamera stehen weniger schön aussieht. Viele Szenen wirken blass, mit viel grau und die Bildkanten zeigen oft an starkes Leuchten auf. Es ist nicht die gestochen scharfe und hochaufgelöste Präsentation eines Films aus den 60ern wie man es selten aber immerhin manchmal von anderen Restaurationen kennt, aber, das muss man ehrlich zugeben, es ist dennoch eine schöne und mehr als akzeptable Präsentation dieses Klassikers. Der Film hätte natürlich eine 4K-Abtastung vom Originalnegativ verdient, mit der Digitaltechnik von anno 2022.

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Ton

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Extras usw

Fazit

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Verfasst von Sebastian und publiziert am 5. Oktober 2022.

Eine Vorabversion der BluRay wurde uns dankenswerter Weise von Plaion Pictures zur Verfügung gestellt. Die im Artikel verwendeten Screenshots sind sind keine 1:1 Repräsentation der Bildqualität der besprochenen BluRay. Screenshot-Quelle.

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